Bordeaux Subskription

Das Abonnementverfahren wurde im 17. Jahrhundert auf dem deutschen Buchmarkt eingeführt, um die Veröffentlichung von Werken zu ermöglichen, die aufgrund ihres besonderen Inhalts, ihrer künstlerischen Gestaltung oder ihres geplanten Umfangs wahrscheinlich schwer zu verkaufen gewesen wären. Dieses Verfahren wurde auch im Buchhandel des 18. Jahrhunderts angewendet, beispielsweise um eine bedarfsgerechte Auflage für Kupferstiche, mehrbändige Enzyklopädien oder wissenschaftliche Fachliteratur zu ermitteln und die Deckung der Produktionskosten sicherzustellen. Eine besondere Form des Abonnements war die Prenumeration, bei der das Werk im Voraus bezahlt werden musste.

Weinhandel

Im Weinhandel hingegen fließt Geld, denn bevor der junge Wein in Flaschen abgefüllt wird, muss der vorbestellte Wein bezahlt werden. Nur so kann der Weinkäufer sicher sein, dass der Wein begehrter Güter und begehrter Jahrgänge zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar ist und genossen werden kann.

In Einzelfällen wird der junge Wein nach der Bezahlung noch drei Jahre lang in Fässern im Weingut gelagert, bevor er in Flaschen abgefüllt und an die Verbraucher ausgeliefert wird. Von einem Weingut ist sogar bekannt, dass man nach der Bezahlung vier Jahre warten muss, bevor der Wein ausgeliefert wird: der Sauternes-Süßwein von Château d’Yquem.

Mit anderen Worten: Die Subskription ist auch eine Spekulation: Man setzt darauf, dass der Wein bis zur Lieferung an Wert gewinnt. Man geht im Grunde genommen einen Warenterminkontrakt ein. Die Subskription von Wein findet man vor allem bei Bordeaux-Weinen, nur wenige Weingüter in anderen Gebieten wenden das gleiche Verfahren an.

Eine Besonderheit ist der Subskriptionsverkauf über eine Käuferliste. Dieses Verfahren hat sich bei einem Weingut in Burgund etabliert: Interessenten tragen sich in eine Liste ein. Nur die ersten hundert Plätze dieser Liste kommen zum Kauf, die Platzhalter müssen den Wein nach der Zuteilung zu dem vom Weingut einseitig festgelegten Preis bezahlen. Wer nicht bezahlt, fällt von der Liste und hat wahrscheinlich für viele Jahre keine Chance mehr, den Wein direkt zu bekommen. Denn es warten Tausende darauf, kaufen zu dürfen: bei der Domaine Romanée-Conti. Das Weingut teilt alle paar Jahre mit, auf welchen Platz ein Interessent vorgerückt ist.

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