Domaine Leflaive Montrachet Grand Cru 2006
DOMAINE LEFLAIVE
Joseph Leflaive 1950
Domaine Leflaive ist eines der bekanntesten Weingüter des Burgund. Das Gut befindet sich in der Gemeinde Puligny-Montrachet in der Côte de Beaune. Die Weißweine der Domaine sind weltweit gesucht.[1] Das Weingut verfügt allein in den Grand-Cru-Lagen um Puligny über 5,1 Hektar.
Ein Puligny-Montrachet Premier Cru Les Pucelles wurde anlässlich der Weinjury von Paris präsentiert.
Die Geschichte
Der Name Leflaive lässt sich bis in das 16. Jahrhundert im Burgund zurückverfolgen. Erste Belege über den Weinbau liegen aus dem Jahr 1717 vor und der damalige Eigner war Claude Leflaive. Das Weingut entwickelte sich gut, aber durch die im Burgund übliche Erbfolge wurde das Gut im Laufe der Zeit weitestgehend zerschlagen.
Joseph Leflaive (1870–1953) erbte schließlich lediglich 2 Hektar. Anfangs kümmerte er sich kaum um den Weinbau und verfolgte eine Karriere im Schiffsbau. In Saint-Étienne wurde er Werksleiter und war ebenfalls am Bau des ersten Unterseeboots Frankreichs beteiligt. Leflaive beobachtete jedoch den Weinmarkt im Burgund aufmerksam und kaufte ab dem Jahr 1905 freiwerdende Rebparzellen, die durch die Reblauskatastrophe und die nachfolgenden Pilzkrankheiten (Echter Mehltau, Falscher Mehltau) zu sehr niedrigen Preisen veräußert wurden. Insgesamt vergrößerte Joseph sein Weingut auf 25 Hektar.[1]
Im Jahr 1920 startete Joseph Leflaive ein breit angelegtes Programm mit auf Unterlagsreben gepfropften Edelreben. Zudem begann er mit der Selbstvermarktung seiner Weine, die er bislang an den lokalen Handel veräußerte.[2] Nach dem Tod von Joseph Leflaive im Jahr 1953 wurde die Domaine Leflaive von seinen Söhnen Vincent Leflaive und Jo Leflaive geleitet. Die Brüder zeichneten für den Weg an die Spitze der Güter an der Côte de Beaune verantwortlich. Im Jahr 1973 wurde das Weingut in eine Gesellschaft umgewandelt, um einer Zersplitterung durch Erbschaft entgegenzuwirken. Die Familie ist derweil Eigner der Betreibergesellschaft.
Im Jahr 1990 übernahm die Tochter von Vincent, Anne-Claude Leflaive (1956–2015),[3] sowie ihr Cousin Olivier Leflaive die Leitung des Guts. Da Olivier auch ein Weinhandelshaus leitet, übernahm Anne-Claude nach einer Entscheidung des Familienrats die Leitung des Tagesgeschäfts der Domaine Leflaive. Seit 1997 werden die Produkte nach den Regeln der Biologisch-dynamischen Landwirtschaft erzeugt
Die Weinlagen
Grand-Cru-Lagen:
Montrachet: 0,0821 Hektar
Chevalier-Montrachet: 1,99 Hektar
Bâtard-Montrachet: 1,91 Hektar
Bienvenues-Bâtard-Montrachet: etwas mehr als 1,15 Hektar
Premier-Cru-Lagen:
In Puligny-Montrachet: Les Pucelles, Folatières, Les Combettes und Le Clavoillon
In Meursault: sous le Dos d’Âne
Village-Weine:
In Puligny-Montrachet, insgesamt 7 Gemarkungen (im Burgund climat genannt) mit einer Gesamtfläche von 4,64 Hektar
Regionale Appellation (als Bourgogne blanc vermarktet), 2 Parzellen mit 3,24 Hektar Rebfläche
Montrachet Grand Cru (oder auch Le Montrachet) ist eine als Grand Cru eingestufte Weinlage an der Côte d’Or im französischen Burgund. Sie liegt in den Gemeinden Puligny-Montrachet und Chassagne-Montrachet in der Côte de Beaune. Die Lage Montrachet besitzt seit dem 31. Juli 1937 eine eigene Appellation und zählt mit einer Größe von 7,9980 ha zu den kleineren Appellations Frankreichs. Erzeugt wird ausschließlich Weißwein. Davon liegen 4,0107 ha auf dem Gemeindegebiet von Puligny; die restlichen 3,9873 ha gehören zur Gemeinde Chassagne.[1] Die Weine der überwiegend südlich ausgerichteten Lagen von Chassagne haben den Ruf, wuchtiger und fetter, diejenigen von Puligny feiner und eleganter zu sein.
Die Lage ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt und war sukzessive unter den Bezeichnungen Mons Rachicencis, Mont Rachaz, Mont Rachat und ab dem 15. Jahrhundert als Montrachat bekannt. Von Alexandre Dumas dem Älteren wird die Aussage überliefert, den Wein von Montrachet müsse man auf Knien und mit gezogenem Hut trinken.
Generell zählen die Weine des Montrachet zu den teuersten Weißweinen der Welt.
Die Weißweine der Grand Cru Lage werden aus der Rebsorte Chardonnay gekeltert. Der natürliche Alkoholgehalt muss bei den Weißweinen mindestens 12 Vol.-% betragen, Chaptalisation ist – wie überall im Burgund – erlaubt. Das Mindest-Mostgewicht liegt bei 187 g/l. Der Basisertrag beträgt 40 Hektoliter je Hektar, dieser darf maximal um 20 % überschritten werden.
Professionelle Bewertungen
Frank Ward:
Der (2006) Montrachet Grand Cru Leflaive Wein hat ein perfektes Aussehen: glänzendes Weißgold mit einer grünen Nuance. Die Nase ist optimal konzentriert und erinnert an
Aprikose, Grünkohl und Honig, mit
einem Hauch Melone. Im Mund ein Geschmack von großer Fülle und Fülle, mit ausgeprägten
Terroirmerkmalen und feiner Mineralität.
Hochviskos, aber nicht übertrieben, umhüllt er den Mund mit voll ausgereiften Chardonnay-Früchten
voller Kraft und Fülle. Der Nachgeschmack ist extrem lang und facettenreich, aber noch nicht in
vollem Gange – man spürt weitere, aufgestaute Nuancen, die noch darauf warten, sich zu
offenbaren. So wie Sie schon früh wussten, dass Michelangelos „David“ ein Meisterwerk war, wissen
Sie, dass dieser großartige und ungemein komplexe Wein ein weiniges Denkmal sein wird,
wenn die Zeit alle Details herausgearbeitet hat.
Der Montrachet Grand Cru aus dem renommierten Domaine Leflaive 2006 ist ein außergewöhnlicher Weißwein, der die Grandeur und Komplexität des burgundischen Terroirs in jeder Flasche widerspiegelt. Dieser edle Chardonnay wächst auf den steilen, kalkhaltigen Hängen des berühmten Montrachet, einem der begehrtesten Grand Crus der Côte de Beaune.